Für Patienten

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Was ist Atherosklerose überhaupt?

A. Zirlik, Freiburg

 

Die Atherosklerose ist mit ihren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, periphere arterielle Verschlusserkrankung – um nur die wichtigsten zu nennen – einer der Topkiller weltweit. In den letzte zwei Dekaden hat sich unser Verständnis von dieser Erkrankung grundlegend geändert. Nahm man früher eine reine Arterienverkalkung mit sekundärer Arterienverengung bis hin zu deren Verschluss an, wissen wir heute, dass es sich hier um ein komplexes chronisch entzündliches Krankheitsgeschehen handelt, welches den ganzen Körper erfasst. Wahrscheinlich getriggert durch Ablagerungen von Cholesterin, insbesondere dem LDL-Cholesterin und dessen oxidativer Modifikation kommt es zur Aktivierung der Gefäßinnenhaut, des sog. Endothels. Entzündungszellen werden angelockt und wandern in die Gefäßwand ein. Unter dem Einfluss einer Vielzahl proinflammatorischer Zytokine kommt es dann zu Plaquewachstum und Umbauprozessen innerhalb des Plaques. Es entwickelt sich entweder eine stabile verengende Läsion, welche die typischen Symptome der sog. koronaren Herzerkrankung nämlich Angina pectoris, also belastungabhängigen Brustschmerz, auslöst. Oder aber das lokale Zytokinmilieu bewirkt den Umbau zu einer instabilen Läsion, welche schließlich aufplatzen und hierdurch zu dem lebensbedrohlichen Herzinfarkt führen kann.


Die genauen Prozesse, die die Entwicklung solcher atherosklerotischen Prozesse steuert, kennen wir heute noch nicht vollständig. Wohl aber wissen wir aus großen retrospektiven histopathologischen Studien, dass Läsionen insbesondere immer dann zur Ruptur neigen, wenn sie viele Entzündungszellen und Lipide, aber nur wenig glatte Muskelzellen und kollagene Fasern enthalten. Umgekehrt sind Läsionen mit wenig inflammatorischen Zellen und Lipiden, aber reich an glatten Muskelzellen und kollagenen Fasern eher stabiler.


Die DGAF schafft ein Forum für Atheroskleroseforscher und widmet sich allen wissenschaftlichen Fragestellungen rund um die Atherosklerose vom Lipistoffwechsel bis hin zur Immunologie. Hierdurch leisten wir einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis dieser Erkrankung mit dem Ziel, die Entwicklung neuer Therapieoptionen voranzutreiben.


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